"Rollatort" den Diabetes weg: Mein Vater
"Der Hans Lauber ist ein Exot. Sein disziplinierter Weg, den Diabetes ohne Medikamente zu besiegen, ist nur etwas für eine absolute Minderheit". So urteilte neulich in meinem Beisein ein führender Diabetes-Funktionär über die Lauber-Methode aus Messen! Essen! Laufen!
Was der wackere Diabetes-Mann da so erzählte, trifft tatsächlich immer noch die Einstellung der meisten Ärzte und Krakenkassen. Meine Erfahrungen sind allerdings andere. Seit über sechs Jahren ist mein massiv ausgebrochener Diabetes gezähmt, ich brauche seitdem kein einziges Diabetes-Medikament mehr. Und das alles nur durch das regelmäßige Messen des Blutzuckers, durch eine Ernährung mit frischen, saisonalen Produkten und durch drei bis vier Mal eine knappe Stunde Laufen in der Woche.
Auch haben mir auf meine Bücher hin Hunderte von Männern und Frauen geschrieben und mir geschildert, wie sie ebenfalls ihren Lifestyle-Diabetes durch eine Änderung des Lebensstils besiegt haben. Natürlich fallen solche Erfolge nicht vom Himmel. Da muß halt ziemlich konsequent alles Süße weggelassen werden, da muß sich halt tatsächlich bewegt werden - wozu auch ich nicht immer Lust habe.
Aber das Lustprinzip kann nicht länger unser alleiniges Lebensprinzip sein - sonst werden wir die Diabetes-Epidemie nie eindämmen. Und die Epidemie läßt sich eindämmen, läßt sich mindern - und zwar von jedem Betroffenen persönlich.
Wie das geht, zeigt eindrücklich mein Vater, der dieser Tage 85 wird. "Ich laufe jeden Morgen und jeden Nachmittag 20 Runden mit dem Rollator. So kriege ich meinen Diabetes in Griff". Das sagte er mir ganz stolz, als ich ihn fragte, warum er dieRunden zählt, die er auf unserer Veranda dreht. Manchmal müssen ihn mein Bruder Dieter, der ihn pflegt, und ich richtig bremsen, wenn er vor lauter Anstrengung schweißgebadet ist.
Natürlich spritzen wir bei Bedarf Insulin, schließlich hat einer mit 85 das Recht auf einen Altersdiabetes (aber nicht mit 55). Aber wir brauchen viel weniger, seit er wieder so aktiv läuft - und das mit vom Krieg verkrüppelten Füßen, was zusätzliche Schmerzen bereitet.
Ich wünsche Dir, lieber Vater, noch viele Runden in unserem schönen Garten! Und gib mir weiterhin so viele gute Ratschläge, wie ich die Kräuter für unseren Diabetes-Garten richtig pflanzen soll. Ich mache Dir dafür gerne immer wieder ein schönes Waldhaus-Pils auf.
Hans Lauber 9. Mai 2006