„Der Diabetes-Manager“
FAZ
Rosmarin und Salbei
22. Januar 2007 Kolumne
Zwei neue Natur-Zuckersenker
Winterhart: Rosmarin vor Salbei in meinem Garten
Winterhart: Rosmarin vor Salbei in meinem Garten
Man lernt nie aus. Auch ich nicht. Gottseidank. Da habe ich nun für „Schlemmen wie ein Diabetiker“ zusammen mit dem Düsseldorfer Immunbiologen Professor Hubert Kolb alle bekannten natürlichen Zuckersenker zusammengetragen – und dachte, das sei die vollständige Liste.
Nun veröffentlichte aber jüngst das Zentrum für Arzneimittelforschung der Frankfurter Universität eine groß angelegte Untersuchung. Darin hat Professor Manfred Schubert-Zsilavecz über 50 Gewürzpflanzen untersucht – und er wurde fündig: Rosmarin und Salbei heißen die beiden Pflanzen, die Inhaltsstoffe haben, um die gefürchtete Insulinresistenz zu vermindern. Diese Resistenz führt dazu, daß das bei Lifestyle-Diabetikern (auch Typ2 genannt) meist reichlich vorhandene Insulin nicht mehr richtig wirkt. Wodurch der in der Nahrung enthaltene Zucker nicht aufgespalten und den Zellen als Brennstoff zugeführt werden kann.
So ganz neu scheint die Erkenntnis aber nicht zu sein. Denn ich habe in dem amerikanischen Buch „Healing Foods“ nachgeschaut und prompt den Hinweis auf die zuckersenkende Wirkung des Rosmarins gefunden. Trotzdem finde ich es bemerkenswert, daß inzwischen auch renommierte Forschungsinstitute sich mit den traditionellen Heilpflanzen beschäftigen, um daraus die Schulmedizin ergänzende Präparate herzustellen.
Es hat sich übrigens herausgestellt, daß die Carnosolsäure, welche für die positiven Wirkungen verantwortlich ist, im trockenen Klima des Mittelmeerraums gar nicht so gut ausgebildet wird. Dort entwickelt der Rosmarin zwar mehr Aromastoffe, was der Tomatensauce gut tut. Bei uns Nordlichtern schmeckt er zwar nicht so gut, wirkt aber besser.
Unter „Saisonale Rezepte“ finden Sie Rezepte von mir, wie Sie frisch mit Rosmarin und Salbei kochen können.
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