„Der Diabetes-Manager“
FAZ
Verlustbringer Lauber-Methode
28. August 2007 Kolumne
„Warum läuft´s nicht?“
Investition: Diabetes-Garten
Investition: Diabetes-Garten
Fragte mich jüngst eine Leserin, die nicht verstehen kann (wie viele andere), daß mir meine Diabetes-Aktivitäten kein auskömmliches Leben ermöglichen. Und das, obwohl ich viele Bücher, Broschüren verkaufe, produziere, Vorträge halte. Drei Gründe gibt es.
Erstens: Ich arbeite quasi wie ein Privatgelehrter, aber ohne Bezahlung dafür. So habe ich als erster zusammen mit dem Immunbiologen Professor Kolb die natürlichen Zuckersenker wie Trigonella Foenum, Gymnema Silvestre, Zimt systematisch analysiert. Derzeit bin ich bei Ernährungswissenschaftlern, bei Köchen, bei Produzenten um herauszufinden, wie sich die funktionellen Elemente der Nahrung für die Gesundheit nutzen lassen. Das verursacht in den nächsten Monaten erst einmal enorme Kosten und keinerlei Einnahmen. Aufwendig war auch die Anlage von „Lauber´s Diabetes Garten“ in Basel, in dem ich erprobe, wie die zuckerbalancierenden Pflanzen bei uns gedeihen. Mitte September fahre ich zusammen mit einem deutschen und einem mexikanischen Phytho-Pharmakologen zu einer Recherche-Reise in den mexikanischen Urwald. Auch wieder im Wesentlichen von mir finanziert. Hinterher weiß ich aber für meine Leser wieder sehr viel mehr, was Pflanzen können.
Aber auch einem Interview wie dem mit Dr. Freckmann auf dieser Site gehen tagelange Recherchen (einschließlich eines Besuches in Ulm), Abstimmungen voraus, ohne daß ich etwas dafür bekomme. Dafür habe ich aber etwas herausgefunden, was von Ärzten immer wieder in Abrede gestellt wurde, daß nämlich auch bei jungen Leuten die schnellen Zucker zu starken Blutzuckeranstiegen führen – und damit die dickmachende „Zucker-Insulin-Schaukel“ in Schwung kommt.
Zweitens: Viele rechercheaufwendige Artikel schreibe ich für wissenschaftliche Publikationen, die natürlich kein Honorar zahlen. Etwa einen Beitrag über „Natural Functional Food“ für das „Journal Culinaire“oder eine umfangreiche Abhandlung über die gesellschaftliche Bedeutung des Lifestyle-Diabetes in der „Zeitschrift für medizinische Ethik“, wo Koryphäen wie Professor Mehnert publizieren. Das bringt alles viele Ehre, aber kein Geld. Und in diesem Artikel habe ich auch wieder (wie immer bei der Lauber-Methode) gefordert, daß die Diabetes-Epidemie eine radikale Umwandlung unserer Gesellschaft erfordert, etwa eine Besteuerung schädlicher Lebensmittel. Solche Forderungen ärgern natürlich viele, weshalb es praktisch auch keine Firmen, keine Stiftungen gibt, die meinen Ansatz unterstützen.
Drittens: „Die Krankenkassen müssen Sie doch hofieren“, schreibt mir die eingangs zitierte Leserin. Das schreiben mir viele Leser, denen ich geholfen habe. Das legt auch der gesunde Menschenverstand nahe. Doch die Kassen können und dürfen mich nicht unterstützen. Das hat nichts mit Sympathie oder Antipathie zu tun, sondern es hat strukturellen Gründe, die ich in der Neuauflage von „Fit wie ein Diabetiker“ ausführlich dargelegt habe.
Übrigens: Auch diese Website kostet, bringt kein Geld ein.
Warum ich trotzdem weitermache? Weil ich Briefe wie diesen eines 84jährigen Brandenburgers bekomme, der mir schreibt: „Danke für alles. Danke für eine bessere Zukunft“. Und die zitierte Leserin schreibt: „Sie haben mir die Lebensfreude wiedergegeben“.
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