Wir ziehen heute nüchtern Bilanz – und stellen fest: Wundermittel gegen das Übergewicht gibt es nicht! Essen ist eine Droge, die wie Rauchen süchtig machen kann. Immer wieder sind Diäten, Medikamente, technische Hilfsmittel und neue operative Eingriffe als Wunderwaffen angepriesen worden. Die Realität ist ernüchternd. Tatsächlich helfen kann nur ein Mix von Massnahmen bei strenger Selbstdisziplin: drastische Umstellung im Essverhalten, mehr Bewegung!

Der wichtigste Kick muss aber in den Köpfen erfolgen! Wir müssen einsehen, dass sich eine Katastrophe nur mit Veränderungen der Umweltbedingungen verhindern lässt: Der Markt muss kleinere Portionen anbieten, Firmen müssen gesündere Mittagsverpflegungen für Mitarbeiter finanzieren, der Sparfimmel in den Schulen, der Turn- und Sportstunden wegrationalisiert, muss sofort gestoppt werden!"

Was ich hier zusammenfassend zitiere, stammt aus dem Editorial von Fibo Deutsch für „Gesundheit Sprechstunde“, einem Schweizer Magazin, zu dem auch ein Fernseh- und Internetformat gehört. Der Text hat mich begeistert – und er lässt sich nahtlos auf Deutschland übertragen, denn auch bei uns sind wie im Nachbarland ein knappes Drittel bereits übergewichtig.

Besonders gefallen hat mir, dass Fibo Deutsch gesellschaftspolitische Konsequenzen fordert, etwa von Schulen, Firmen. Das ist auch meine Kernthese, für die ich immer wieder attackiert werde. Was mich aber natürlich nicht von meinem Weg abbringt. Im Gegenteil.

Unter der Überschrift „Aktienten statt Patienten“ beschreibe ich in „Fit wie ein Diabetiker“ detailliert, wie sich die Gesellschaft ändern muss – damit der Einzelne überhaupt eine faire Chance hat, sich zu ändern. Und auch ich setze in meinen Überlegungen wie Fibo Deutsch dort an, wo es am effektivsten ist: In den Schulen.