Gegen alles ist ein Kraut gewachsen - auch gegen den Diabetes. Es sind zwar keine Wundermittel, aber Brennessel&Co wirken verstärkend bei einem aktiven Lebensstil. Die 15 wichtigsten natürlichen Zuckersenker, wie ich sie für "Schlemmen wie ein Diabetiker" mit Professor Dr. Hubert Kolb erarbeitet habe.
Heilung vom Lifestyle-Diabetes versprechen sich viele Menschen von den natürlichen Zuckersenkern wie Aloe oder Zimt. Eine realistische Hoffnung? "Ein klares Nein", sagt der Immunbiologe Prof. Dr. Hubert Kolb, "die geschickte Nutzung dieser Stoffe kann sicher die Blutzuckersituation nachhaltig verbessern. Aber diese Stoffe entbinden nicht von der Notwendigkeit der Bewegung und einem vernünftigen Essverhalten. Es sind ergänzende Stoffe, keine Medikamente".
Eine klare Einschätzung des renommierten Düsseldorfer Forschers, die sich klar abgrenzt von manch reißerischem Versprechen vieler Anbieter. Um so gewichtiger wiegt das Urteil des Immunbiologen, der sich einmal angeschaut hat, was denn tatsächlich dran ist an den natürlichen Zuckersenkern. Dafür hat er die verfügbaren klinischen Studien analysiert und die Stoffe nach drei Kriterien eingeteilt:
1. Direkte Anregung der Insulinproduktion, pflanzliche Insulinfabriken also, die den stärksten zuckersenkenden Effekt haben.
2. Verstärkung der Wirkung des vorhandenen Insulins, denn die meisten Lifestyle-Diabetiker haben genügend Insulin, es wirkt nur nicht mehr richtig.
3. Verzögerung der Aufnahme der Kohlenhydrate ins Blut nach dem Essen, was die gefürchteten "Zuckerspitzen" eindämmt - und auch positiv für die schlanke Linie ist.
Erstaunliche Ergebnisse erbrachte die Analyse von Professor Kolb: Es sind nach der aus Indien stammenden Kletterrebe zwei heimische Pflanzen, die als pflanzliche Insulinfabriken ein besonders hohes zuckersenkendes Potential haben, nämlich der Bockshornklee und die Brennessel . Aber auch auch das offiziell nicht zugelassene Süßkraut Stevia verspricht gute Ergebnisse, ebenso wie die vielgerühmte Aloe vera.
Die Spitzenplätze unter den natürlichen Insulinverstärkern nehmen die asiatische Bittergurke, die Kaktusfeige und der Grüntee ein. Nachweisbar wirksam ist auch der Zimt, bei dem es aber in höheren Dosen zu Nebenwirkungen kommt. Problemloser sind hier Erdmandeln, Knoblauch, Kakao, Fischöl, der urdeutsche Zuckersenker Sauerkraut und der vertraute Essig.
Eine starke Riege also - und Professor Kolb weckt Hoffnung auf mehr: "Ich bin überzeugt, daß heute noch wenig erforschte Wildkräuter wie etwa der Löwenzahn ebenfalls über wirksame Stoffe zur Zuckersenkung verfügen".
In der folgenden Übersicht sind die Stoffe nach ihrer Wirksamkeit geordnet. Eine genaue Analyse auf jeweils einer ganzen Seite finden Sie in "Schlemmen wie ein Diabetiker". Von dort kommen auch die Angaben zur wirksamen Dosis.
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